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8 Systemhaus-Chefs über den Fachkräftemangel in der IT-Branche

Eine Studie des Marktforschungsunternehmens Lünendonk („Der Markt für IT-Beratung und IT-Service in Deutschland“, 2016) prognostiziert für den Umsatz der IT-Beratungs- und Systemintegrations-Unternehmen in Deutschland für das Jahr 2017 ein Wachstum von 13 Prozent.
Dieses überdurchschnittliche Wachstum ist mit ein Grund dafür, dass viele Firmen einen Mangel an IT-Fachkräften beklagen – in einer Umfrage der Bitkom im Jahr 2016 gaben 70 Prozent aller befragten Unternehmen an, dass sie zurzeit IT-Experten suchen. Insgesamt warten 51.000 unbesetzte Stellen auf Spezialisten für Informationstechnik.

Wie machen sich diese Zahlen im Einzelnen bemerkbar? Ist der Fachkräftemangel in der IT wirklich so allgegenwärtig?

fachkraeftemangel

netzorange im Expertengespräch

Um das herauszufinden, haben wir mit denjenigen gesprochen, die wohl am nächsten dran sind:
Wir haben IT-Systemhaus-Chefs gefragt, wie sie das Thema Fachkräftemangel in der Branche beurteilen. Für uns wichtige Fragen waren dabei:

  • Die IT-Branche wird häufig mit dem Fachkräftemangel in Verbindung gebracht. Wie bewerten Sie diese Thematik? Wird sich das in den nächsten Jahren relativieren?
  • Was haben Sie als Systemhauschef für Erwartungen an neue ITler?
  • Welchen Rat würden Sie jungen Menschen geben, die mit dem Gedanken spielen, in die IT zu gehen?

Regionale Unterschiede in der Auswirkung des Fachkräftemangels

Ich glaube, die Folgen des Fachkräftemangels werden regional stark unterschiedlich sein. Vermutlich wird sich der Fachkräftemangel auf dem flachen Land stärker auswirken als in den Ballungszentren.

ITler müssen ihren Beruf leben, sonst werden sie auf Dauer nicht glücklich in dieser Branche.
Ich kann es empfehlen, nach der Schule zunächst eine Ausbildung zu absolvieren, bevor man mit einem Studium beginnt. Dadurch kann man sehr viel praktische Erfahrung sammeln.

Holger Fries, bitfire GmbH

Holger Fries - bitfire

 

Cloud Computing kann Personalressourcen entlasten und dem Fachkräftemangel entgegenwirken

Dr. Bernd Huber - COMPUS Computer Zwei Megatrends helfen, dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken: Einmal wird durch den Umstieg auf Cloud Computing der Aufbau von standardisierter IT-Infrastruktur dramatisch vereinfacht, was die Ressourcen entlasten wird. Zum zweiten wird durch den Umstieg auf Objektorientierte Programmierung die Softwareproduktivität erheblich gesteigert, was ebenfalls die Ressourcen bei den Softwareentwicklern entlastet. Da jedoch fast alle etablierten ERP-Produkte von der Softwaresprache und den Tools her noch Defizite aufweisen, wirkt der zweite Effekt nur eingeschränkt. Hier gibt es noch dramatischen Nachholbedarf.

Ein ITler muss Begeisterung für Hightech mitbringen, in Verbindung mit der Fähigkeit, Dinge zu vereinfachen und die Komplexität vom Anwender fernzuhalten.
Ich empfehle, möglichst früh über eine Selbstständigkeit nachzudenken – anfangs durchaus mit kleineren Projekten. Ich bedauere, selber erst so spät den Schritt in die Selbständigkeit getan zu haben.

Dr. Bernd Huber, COMPUS Computer GmbH

 

Unternehmen sollten zunehmend selbst Fachkräfte ausbilden

Wie der Fachkräftemangel in Zukunft aussehen wird, kann ich derzeit nicht erkennen. Aber wir bilden sehr stark eigene Mitarbeiter aus, so kann man recht früh Einfluss auf die Entwicklung und die Fachbereiche nehmen.

Es ist wichtig, sich breit aufzustellen, möglichst viel zu lernen, vor allem aktuelle Techniken. Wer im Jahr 2016 immer noch der Meinung ist „die Cloud ist unsicher und interessiert niemanden“ – der steht ganz sicher bald alleine da.

Jens Hagel, hagel IT-Services GmbH

Jens Hagel - hagel IT-Services

 

Technologiewandel verstärkt Fachkräftemangel in der IT-Branche

Karsten Agten - IT-On.NET Nein, das Problem des Fachkräftemangels wird sich nicht relativieren. Wir sind gefordert, selbst auszubilden, ja gegebenenfalls sogar schon in den Schulen für unsere Berufe zu werben. IoT und Industrie 4.0 werden den Bedarf an IT-Fachkräften enorm steigern. Auslöser ist zudem der rasende Technologiewandel. Wenn demnächst Autos ohne Fahrer über die Straßen rollen, benötigen wir in den Autowerkstätten IT-Fachinformatiker und Programmierer. Wir werden mit der Ausbildung kaum nachkommen. Vielleicht werden wir noch dankbar sein, dass uns gerade Menschen aus anderen Kulturen „zulaufen“.

ITler müssen immer neugierig sein, ständig bereit sein, sich und ihr Umfeld zu ändern. Sehr empfehlen kann ich, sich mit Unternehmen, deren Geschäftsmodellen und den Geschäftsprozessen zu beschäftigen. Denn die Technik allein macht uns nicht erfolgreich. Die Integration in unser Leben, die Organisation des Betriebes und der Nutzen für die Menschen sind letzten Endes für den Erfolg verantwortlich.

Karsten Agten, IT-On.NET GmbH

 

Der Fachkräftemangel wird auch in Zukunft noch ein Problem sein

Ich denke, dass uns dieses Thema in Zukunft noch viele Probleme bereiten wird. Betriebe, die sich wie wir in eher ländlichen Strukturen aufhalten, wird es am härtesten treffen.

Ein ITler ist man oder man ist es nicht – und das mit Leib und Seele, etwas dazwischen gibt es nicht. Wenn man so einen findet, dieser die nötige Motivation mitbringt und darüber hinaus noch gut mit Menschen umgehen kann, sind die Erwartungen schon erfüllt. Als Rat kann ich nur mitgeben: Wenn es dein Hobby ist, mach es, ansonsten lass die Finger davon.

Edmund Johanns, JOHANNS Systemhaus GmbH

Edmund Johanns - JOHANNS Systemhaus

 

Immer weniger Menschen kommen im Erwerbsleben an und sind für einen IT-Beruf geeignet

Stanislaw Panow - netcos Ich würde es gerne glauben wollen, es wird sich aber sehr wahrscheinlich nicht relativieren. Dafür verantwortlich sind vor allem die steigende Nachfrage nach Leistungen speziell in der IT durch zunehmende Digitalisierung der Wirtschaft sowie unser aller Lebensbereiche und gleichzeitig, demographisch bedingt, weniger Menschen, die im Erwerbsleben ankommen UND geeignet sind, einen Beruf im IT-Umfeld aufzunehmen.

In erster Linie erwarte ich von einem neuen ITler wichtige Soft Skills: Kommunikationsfähigkeit, Zuverlässigkeit, Belastbarkeit, Denken in komplexen Zusammenhängen. Die fachlichen Themen sind so sehr einem ständigen Wandel unterworfen, dass aus meiner Sicht darüber hinaus nur ein gutes grundsätzliches technisches IT-Verständnis vorhanden sein muss. Dies stellt eine Basis dar, die durch ständige eigene Weiterbildung und dem Wissen, wo finde ich eine Antwort für etwas, das ich bisher nicht kenne, erweitert wird.
Es gibt aber noch eine Differenzierung: Würde ich einen Softwareentwickler suchen, kann ich sehr wohl Abstriche bei der Kommunikationsfähigkeit machen und dafür eine hohe Fokussierungsfähigkeit einfordern. Nicht umsonst gibt es Softwareentwicklungsfirmen, die gerade in diesem Bereich Autisten beschäftigen.

Mein Rat: Entspricht mein persönliches Profil dem oben beschriebenen? Dann sollte ich als junger Mensch mich auf jeden Fall mit der Option einer Tätigkeit in der IT auseinandersetzen. Aus meiner Sicht ist die Jobgarantie dabei sehr lange gegeben. Je nach persönlicher Neigung auch sehr lange in nur einem Unternehmen.

Stanislaw Panow, netcos GmbH

 

Unternehmen müssen sich gut präsentieren, um Fachkräfte zu gewinnen

Nein, ich bin davon überzeugt, dass das Problem des Fachkräftemangels noch zunehmen wird. Daher ist es umso wichtiger, sich als attraktives Unternehmen zu präsentieren und den Mitarbeitern einen spannenden, abwechslungsreichen und fair bezahlten Job zu bieten. Auch die familiäre Umgebung spielt meiner Ansicht nach eine große Rolle in einem Unternehmen unserer Größe.

Ich rate Ihnen, seien Sie einfach Sie selbst und verstellen Sie sich nicht. Mir ist ein offener und respektvoller Umgang sehr wichtig. Fehler passieren, und wenn man dazu steht, ist es aus meiner Sicht halb so schlimm. Für mich ist es wichtig, dass Mitarbeiter eigenständig und selbstbewusst arbeiten können. Pünktlichkeit und ein freundliches Wesen setze ich hier voraus.

Daniel Dinter, netzorange IT-Dienstleistungen GmbH & Co. KG

Daniel Dinter - netzorange IT-Dienstleistungen

 

Flüchtlingsthematik als Chance für den Fachkräftemangel

Mario Bauer - StarCom-Bauer Das kommt auf die Politik und die Flüchtlingsthematik an. Hier sehe ich Chancen. Klappt das nicht, werden sich die Kunden auf höhere Stundensätze einstellen müssen, da die Gehälter weiter steigen werden, um gutes Personal zu halten.

Die IT bietet auf jeden Fall einen Job für die Zukunft. Nur sollte man sich hier frühzeitig auf Teilgebiete spezialisieren.

Mario Bauer, StarCom-Bauer GmbH

 

Fazit

In der IT-Branche ist man sich so gut wie einig: Der Fachkräftemangel ist noch nicht ausgestanden, er wird sich eher noch ausweiten. Die Entwicklungen in der Technik schreiten immer schneller voran, damit wachsen die Bereiche, in denen IT-Leistungen gefordert sind und es entstehen zusätzlich neue – der Arbeitsmarkt kommt dem nicht hinterher. Unternehmen auf dem Land bekommen diese Problematik natürlich noch stärker zu spüren als Unternehmen in Großstädten. Sie müssen ein attraktives Arbeitsumfeld bieten und eine gute Bezahlung, um Fachkräfte zu halten und zu gewinnen.

Als Chance, die es zu nutzen gilt, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, wird die Flüchtlingsthematik genannt. Unternehmen sollten auch verstärkt im eigenen Betrieb ausbilden, um eigene Nachwuchskräfte zu sichern.

Vermehrte Umstiege auf die Cloud und die objektorientierte Programmierung könnten in Zukunft irgendwann personelle Ressourcen entlasten. Da viele dieser Produkte jedoch noch nicht ausgereift sind, wird dies wohl noch etwas dauern.

Es bleibt abzuwarten, wie sich diese einzelnen Komponenten in der Thematik um den Fachkräftemangel entwickeln werden.
Wir können an dieser Stelle nur sagen: Die IT-Branche ist abwechslungsreich, bietet gute Job-Chancen und es lohnt sich, mal einen Blick zu riskieren.

Weitere Informationen zum Fachkräftemangel in der IT-Branche:

  • bitkom: Der Arbeitsmarkt für IT-Fachkräfte (PDF)
  • Lünendonk: Der Markt für IT-Beratung und IT-Service in Deutschland (PDF)
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