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World Backup Day am 31. März – Warum sind Backups so wichtig?

Der 31. März ist für die IT-Welt ein Feiertag der IT-Sicherheit. Am sogenannten „World Backup Day“ werden, wie der Name vermuten lässt, die Datensicherungen gewürdigt.
Warum kommt jemand auf die Idee, für so etwas wie Backups einen eigenen Tag einzuführen? Sind Backups wirklich so wichtig, dass sie solch einen Tag verdienen? Seit wann existieren Backups, wie haben sie sich entwickelt? Was für Arten gibt es und wie funktionieren sie? Wir haben für Sie „zur Feier des Tages“ die Antworten auf diese Fragen zusammengetragen.

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Der Hintergrund des World Backup Days

Der World Backup Day wurde ins Leben gerufen, um darauf aufmerksam zu machen, warum Datensicherungen so wichtig sind: Sie schützen unsere Datenbestände, die heutzutage immer größer werden und damit eine immer wichtigere Rolle in unserem alltäglichen Leben einnehmen. Die Menge der persönlichen Daten ist in den letzten 25 Jahren rund eine Millionen Mal gewachsen. Und Backups sind nicht nur für uns in der Gegenwart wichtig, sondern gleichzeitig auch ein digitales Erbe für zukünftige Generationen.

Organisiert wurde dieser Ehrentag von Ismail Jadun, zu der Zeit 24-jähriger Collegestudent in Youngstown, Ohio, nachdem er über das Internetforum Reddit mit anderen Nutzern darüber diskutiert hatte, wie verrückt es doch sei, dass es so viele Menschen gibt, die ihre eigenen wertvollen Daten nicht schützen.
Kurze Zeit später rief er am 31. März 2011 zum allerersten World Backup Day auf. Das Datum wählte er als Anspielung auf den darauffolgenden 1. April. So lautet der Slogan der Initiative „Lassen Sie sich nicht in den April schicken. Seien Sie vorbereitet. Sichern Sie Ihre Daten am 31. März“.

Heute jährt sich dieser IT-Feiertag schon zum sechsten Mal. Dennoch gibt es im Datensicherungsbereich immer noch enormen Aufholbedarf, gerade bei Privatnutzern:

  • 30 % aller Nutzer haben noch nie ein Backup gemacht
  • 113 Smartphones werden pro Minute gestohlen oder verloren
  • 29 % aller „Katastrophen“ sind Unfälle
  • 1 von 10 Computern wird monatlich mit Viren infiziert

Mit diesen Fakten untermauert die unabhängige Initiative ihre Aufforderung zum Datensichern auf der eigens dafür konzipierten Webseite. Auf der Webseite wird außerdem erklärt, was ein Backup eigentlich ist und wie man ein Online Backup oder ein Backup auf ein externes Speichermedium konkret durchführt. Schließlich will die Initiative erreichen, dass mehr Nutzer regelmäßig ihre Daten sichern. Dafür fordert sie dazu auf, via Facebook oder Twitter einen Eid zu leisten, am 31. März ein Backup der eigenen Daten anzulegen und auch Freunde davon zu überzeugen.

Wie kann es zu Datenverlust kommen?

  • Hardware-Defekt
  • Software-Fehler
  • Anwenderfehler
  • Verlust oder Diebstahl eines Gerätes
  • Naturgewalt
  • Schadsoftware

Geschichte der Backup-Medien: Am Anfang war die Lochkarte

Die Entwicklung des Backups lässt sich vor allem durch die Entwicklung der entsprechenden Speichermedien, auf die die zu sichernden Daten kopiert werden, erklären. Im Laufe der Zeit wurden Backup-Medien immer kleiner, während der Speicherplatz, den sie zur Verfügung stellen, immer größer wurde.

Lochkarten können als das erste Speichermedium angesehen werden, das zur Datensicherung verwendet wurde. Herman Hollerith, der später das Vorgängerunternehmen von IBM gründete, entwickelte 1890 für die Beschleunigung der Volkszählung eine Methode, Lochkarten als digitalen Speicher für Daten und Quellcode zu nutzen.

Magnetische Speichermedien

1952 wurde das erste Bandlaufwerk veröffentlicht – IBM 726. Damit war das Datensicherungsband, ein magnetischer Datenspeicher, geboren. Ein einzelnes Magnetband konnte bis zu 350 Meter lang sein, aber nur 2 Millionen Zeichen speichern. Daraus entwickelte sich 1960 die Kompaktkassette und 1969 die Floppy-Disk, die 1982 zur 3,5-Zoll-Diskette wurde.

Festplatten, ebenfalls magnetische Datenspeicher, gibt es schon seit 1956. Die erste kommerziell erhältliche Festplatte, IBM 350, war in etwa so groß wie ein Kühlschrank und hatte 5 MB Speicherplatz. Zum Vergleich: heutige Festplatten bieten bis zu 10 TB Speicher, das ist mehr als das 2-Millionenfache.

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Optische Datenspeicher, Flash-Speicher und die Cloud

Im Jahr 1990 entstand die CD-ROM, ein optisches Speichermedium. Später kamen DVD und Blu-ray dazu.
Zur Jahrtausendwende wurde der USB-Stick erfunden, der zum Flash-Speicher zählt, ein Jahr später folgte die SD-Karte.

Das jüngste Speichermedium ist das Online Backup in der Cloud. Mit einem Internetzugang sind die Daten jederzeit und überall verfügbar. Unter sicherheitstechnischen Gesichtspunkten wird aber immer wieder kritisiert, dass die Möglichkeit, dass unbefugte Dritte auf Daten zugreifen können, hier höher als bei den körperlichen Speichern ist. Dafür ist die Cloud wiederum sicherer vor Naturgewalten wie Überschwemmung, Feuer etc.

Vorteile und Nachteile der verschiedenen Backup-Arten

Es gibt verschiedene Backup-Arten, die sich je nach Veränderungsrhythmus der zu sichernden Daten anbieten. Dabei wird unterschieden in Vollsicherung, Speicherabbildsicherung, differenzielle und inkrementelle Sicherung.

Die Voll- bzw. Komplettsicherung ist die simpelste Form eines Backups, da einfach alle Daten auf das Backup-Medium kopiert werden.

Die Speicherabbildsicherung (Image-Backup) sichert zusätzlich zu den Nutzdaten auch das gesamte Dateisystem, erstellt also ein 1:1-Abbild.

Eine differenzielle Sicherung geht immer von der letzten Vollsicherung aus und speichert die Daten, die seitdem geändert wurden oder neu hinzugekommen sind.

Ein inkrementelles Backup wiederum sichert nur die Dateien oder Dateiteile, die seit der letzten inkrementellen Speicherung geändert wurden oder neu hinzugekommen sind. Im Gegensatz zum differenziellen Backup wird nicht auf der letzten Vollsicherung, sondern auf der letzten inkrementellen Sicherung aufgesetzt.

Vorteile Nachteile
Vollsicherung Einfache Durchführung und Wiederherstellung Hoher Speicherbedarf
Speicherabbildsicherung Bei Totalausfall vollständige Wiederherstellung durch komplettes Systemabbild möglich Sehr hoher Speicherbedarf, aufwendig
Differenzielle Sicherung Einsparung von Zeit und Speicherplatz, verschiedene Sicherungsstände können unabhängig voneinander gelöscht werden Wiederherstellung dauert länger als bei der Vollsicherung
Inkrementelle Sicherung Noch geringerer Speicherbedarf als bei der differenziellen Sicherung Bei einer Wiederherstellung müssen Daten aus einzelnen Inkrementen wieder zusammengesucht werden

Welche Backup-Strategien gibt es?

Die drei wichtigsten Backup-Strategien sind – nach aufsteigender Komplexität – FIFO, das Großvater-Vater-Sohn-Prinzip (Generationenprinzip) und die Türme von Hanoi.

FIFO bedeutet „First in, first out“ und meint damit, dass das jeweils älteste Backup als erstes überschrieben wird, sobald der verfügbare Speicherplatz erschöpft ist. Je mehr Medien vorhanden sind, desto mehr Backups lassen sich in dem Fall aufbewahren.

Das Generationenprinzip besteht aus einem „Sohn“-Backup, das täglich erstellt wird, einem „Vater“-Backup, immer am Ende der Woche und einem „Großvater“-Backup am Monatsende. Hier arbeitet man beispielsweise mit vier Backup-Medien für die Arbeitstage (am fünften wird das „Vater“-Backup erstellt), vier Medien für das Wochen-Backup und beliebig viele für das „Großvater“-Backup.

Die Backup-Strategie „Türme von Hanoi“ hat ihren Namen von einem Knobelspiel. Hierbei wird das erste Speichermedium jeden zweiten Tag beschrieben, das zweite jeden vierten, das dritte jeden achten usw.

Die goldene 3-2-1-Regel für Backups:

Es sollten immer jeweils 3 Kopien auf 2 verschiedenen Speichermedien existieren,
wovon wiederum 1 extern aufbewahrt werden sollte.

Ohne regelmäßige Überprüfung der Rücksicherung ist ein Backup wertlos

Für ein gutes Backup-Konzept ist es also wichtig festzulegen, welche Daten auf welches Medium wie oft und wann gesichert werden sollen, ob eine Software dafür genutzt wird und wie die Medien geschützt werden.
Zuletzt ist neben diesen Überlegungen immer ausschlaggebend, dass die Wiederherstellung der Daten im Fall eines Verlusts auch funktioniert. Dies muss regelmäßig überprüft werden. Ein Backup ohne funktionierende Rücksicherung ist wertlos.

Der heutige World Backup Day hat seit seiner Initiierung in keiner Weise an Aktualität oder Wichtigkeit verloren.
Ausreden wie „zu teuer“, „zu aufwendig“ oder „meine Daten sind nicht wichtig genug“ führen früher oder später nur dazu, dass man sie bereut. Wer seine Daten nicht schützt, hat vielleicht irgendwann keine Daten mehr, die er schützen kann.
Deshalb: Leisten Sie den Eid und sichern Sie Ihre Daten!

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